Alle paar Jahre, haben wir uns ausgemacht, kann man so eine Hully Gully Kreuzfahrt ja machen. Auch dabei gibt es positive Seiten.

Vier Jahre sind vergangen seit unserer letzten KF auf einem der Riesenschiffe von NCL, damals der Breakaway ab NYC.

Zur neueren Escape von der Breakaway Plus Class gibt es nicht viel hinzuzufügen, außer das sich nach vielen schönen Kreuzfahrten auf den kleinen HAL und Celebrity Schiffen unsere Meinung zum Negativen verändert hat.

Das Schiff ist mit 4.266 Pax komplett ausgebucht, dazu Kinder und Jugendliche in Zusatzbetten, in Summe 5.200 Pax! Das Passenger Space Ratio ergibt deshalb 31,7 statt 38,6 - also fast 20% weniger Platz. Alles was Richtung Verhältniszahl 30 geht, findet man sonst höchstens auf manchen Costa/Aida Schiffen. Z.B. Aida Nova mit max. 6.654 Passagieren 27,3 - jeder Kommentar erübrigt sich.

Nur zum Vergleich:
Die mehr als ein Drittel größere Harmony otS hat bei 5.500 Pax 41,4 - reduziert sich zwar auch bei Zusatzbelegung, aber auf einer Transatlantik mit wenigen Kindern ist das ein extremer Unterschied.

Ballermann, Spring Break, Bachelor’s Party, Thanksgiving Week, alles in einem und das doppelt so arg. Siehe Video Link am Ende.

Beginnen wir mit Miami. Eine Woche vor der Super Bowl, die hier stattfinden wird, ist bereits der gesamte Bayside Market Bereich, wo das Public Viewing sein wird, abgezäunt. Das Check-In läuft perfekt, wir sind um 12 Uhr am Hafen und praktisch ohne Wartezeit am Schiff, wie die das schaffen weiß ich nicht.

Nachmittags auf dem offenen Pool-Deck bleibt mein Mund auch offen...ich kann nicht glauben was sich da abspielt und wie laut es ist.

 

Was man so mithört, ist eine große Anzahl der meistens jungen Leute aus dem amerikanischen Norden und hat vom dortigen kalten Winter jetzt Ende Januar genug. Die 7 Tage sind für viele der halbe Jahresurlaub...

Dann kommen sie auf ein Schiff, wo die Woche weniger kostet als ein Hotel auf irgendeiner Karibikinsel und lassen die Sau raus. Gar nicht auszudenken was sich auf einem Carnival Schiff abspielt, laut einheitlicher Meinung in diversen Gesprächen das absolut Letzte.

NCL hat unterschiedliche Preise in den USA verglichen zur EU. In Europa hat man sich für die All In Variante entschieden. In den USA bucht man ein Paket statt dem Sail Away dazu, zum Beispiel eine Kombination in der das Beverage Package inklusive ist. Dafür zahlt man einen niedrig aussehenden Aufpreis. Bei der Tax folgt dann die Überraschung, der wahre Wert von täglich 99$ p.P. wird mit Gratuities zusätzlich belastet. Das heißt bei einer Woche ist der zusätzliche Aufschlag 20% von den rund 700$ p.P. Beim Dining Package ist es genauso.

Trotzdem ist es verglichen mit den Getränkepreisen in einem amerikanischen Restaurant spottbillig. Deshalb laufen von früh bis spät die Leute mit den gruseligen Instant Margaritas im Plastikbecher herum.

Unserer Meinung nach hat das sinkende Niveau schon mit den billigen Angeboten besonders auf den 08/15 Routen wie Karibik und Mittelmeer zu tun. Jeder kann sich dazu seine eigene Meinung bilden...

Wir sind kontaktfreudig und bevorzugen eigentlich immer einen Sharing Table, hier auf der 37. Kreuzfahrt können wir das nicht riskieren, wir entscheiden uns während der gesamten Woche für einen 2er-Tisch.

Wir wollen uns, wie die überwiegende Mehrheit der Gäste, absolut nicht mehr aufbrezeln, aber das hier? Kurze Hosen, sogar Badebekleidung am Abend in den Hauptrestaurants sind die Normalität.

Nach unseren Erfahrungen auf vielen Schiffen verschiedener Reedereien haben wir genügend Vergleiche gesammelt.

Dabei sage ich, dass uns das Design, die Farben, der geschmackvolle Stil um Eckhäuser besser gefällt als der Kitsch auf den alten Schiffen von NCL, wie z.B. der Jewel, auf der wir mal waren. Wartet ab, wie uns in drei Wochen die kleine NCL Sky gefallen wird, die allerdings komplett refurbished wurde.

 

Außerdem finden wir das Essen schon alleine wegen der Abwechslung und der unterschiedlichen Rezepturen besser als auf RCCL, wo der Sparstift besonders zu merken ist.

Das Konzept mit zwei kleinen exklusiveren Hauptrestaurants namens Taste und Savor, die auch Lunch in ruhiger Atmosphäre servieren, und einem großen Manhattan Room mit Tanzfläche ist super.

Die Waterfront auf Deck 8 wo fast jedes Aufpreis-Restaurant auch außen entlang der „Promenade“ Tische hat ist ein geniales Konzept in Schönwettergegenden. Dazwischen sind Couch-Garnituren aufgestellt, das ist ein idealer Fluchtort, wenn es abends im Atrium zu wild zugeht.

Eines der besten Lokale auf hoher See für zwischendurch ist das Pub O‘Sheehan‘s, von der Karte würden wir am liebsten rauf und runter bestellen. Das Reuben Sandwich ein Traum, wie bei Katz‘ in NYC.

Ewig dankbar werde ich NCL sein für die Erfindung der offenen Essenszeiten, die haben alle anderen später kopiert.

Zum Entertainment:

Außer auf den Oasis Class Schiffen haben wir noch nirgends etwas Gleichwertiges gesehen. Das 1,5 Stunden (!) Broadway Musical “After Midnight” mit 20 afro-amerikanischen Darstellern und Live Orchester auf der Bühne reißt das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin, wegen des jungen Publikums ist die Stimmung sowieso typisch amerikanisch ausgelassen.

Es handelt von Duke Ellington’s Musik im Cotton Club in Harlem. Spitzenklasse!

Die zweite Hauptshow, für die man entweder über die App, den TV oder einen der dutzenden Touchscreens reservieren muss, ist „Choir of Men“ eine mitreißende Show mit neun irischen Musikern und Sängern.

Am vorletzten Abend um 1/2 11 wird am H2O Deck am Heck eine Glow Party veranstaltet. Nach einer Woche haben wir uns an die Stimmung am Schiff gewöhnt und wir werfen uns ins Getümmel. Eindrücke davon in den kurzen Clips im Video.

Noch ein Positivum:

Die Plastik Trinkhalme wurden abgeschafft, ebenso Wasser in Plastikflaschen, das gibt es im recycelten Karton.

Zu den Destinationen:

Wegen der vielen Karibik-Kreuzfahrten ist es nicht leicht etwas Neues zu erleben.

Auf den beiden Privatinseln Great Stirrup Cay und Harvest Caye von NCL waren wir vorher noch nicht. GSC ist vergleichbar mit allen anderen. Große Tenderboote für 500 Personen von der Insel, Strände gepflegt, Essen und Trinken vom Schiff. BBQ, Food Trucks etc., alles wie üblich.

 

 

 

Costa Maya, México, gehört nicht zu unseren Favoriten. Fahren mit der Tram 3 Meilen zum Krazy Lobster am Mahahual Strand, haben es diesmal besser getroffen als letztes Mal. 5 Baby Coronita im Bucket und leckere Guacamole.

 

 

Harvest Caye, Belize mit Pier. Schönste Privatinsel aller bisher gesehenen, sind sehr positiv überrascht. Wunderschön angelegt und sehr gepflegt. Es gibt Schmetterlings-, Papageien-Käfige, riesigen Pool mit Bar im Wasser. Getränkepaket gilt hier, im Unterschied zu Great Stirrup Cay, nicht. Lokale werden von Einheimischen betrieben.

 

 

 

Roátan, Honduras. Interessante Destination, weil neu für uns. Ausflug im Internet mit 2K’s Adventures Tours gebucht.

70 km lange Insel ist im Gegensatz zum Festland Honduras sehr sicher mit freundlicher Bevölkerung, die fast alle vom Tourismus leben. Es kommen in der Saison 12 Schiffe pro Woche hierher.

Auf der Rundfahrt besuchen wir ein Reservat mit Affen, Papageien und Faultieren und dürfen auch in die Käfige. Dann zur Westbay am Nordufer, auf der Rückfahrt zu Schokolade- und Rum-Produktion mit Verkostung. Roátan hat uns super gefallen, man könnte mal von Miami herfliegen und eine Woche bleiben. Mitreisende erzählten uns von tollen Schnorchel-Revieren.

 

 

 

Zwei Seetage sind dabei, da suchen wir uns in der abgelegensten Ecke auf Deck 19 ein schattiges Plätzchen. Dort befindet sich eine der wenigen Qiet Zones mit zwei Hot Tubs.

Das Check Out in Miami wird immer besser, die Behörde kommt an Bord, mit Gesichtserkennung gehen die Amerikaner schnell durch, bei anderen ein kurzer Blick in den Pass. Einreise ist es ja keine, da Mexico und Karibik nicht als Ausreise zählt, daher läuft Esta oder B1/B2 Visum weiter. Wichtig wenn man das 90 Tage Limit nicht überschreiten darf.

Das war also wieder einmal eine Aufzählung unserer subjektiv empfundenen positiven und negativen Punkte, wir haben das Beste draus gemacht und die Kurzreise nicht bereut.

Im 4-Minuten Video bekommt man einen Eindruck von der Atmosphäre am Schiff:
youtu.be/ludcFpzUG50

Link zum Album:
photos.app.goo.gl/ED7nmfREe8and2nB6